Unterricht am Great Barrier Reef

Im Rahmen des Geographieunterrichts fand am Descartes-Gymnasium am 08. und am 09. Mai ein Projekt in Zusammenarbeit mit der Google-Zukunftswerkstatt statt. Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 5 hatten die Möglichkeit, die Virtual-Reality-App „Expeditions“ auszuprobieren. Dabei werden die Schüler mithilfe eines Tablets und mehrerer Smartphones von ihrem Lehrer durch die Expedition geführt. Mittlerweile gibt es über 700 solcher virtuellen Reisen, mit denen Schüler mithilfe raffinierter digitaler Technik Wissen erlangen und vertiefen können.

Die Stiftung Lesen bietet zu ausgewählten Expeditionen kostenlos begleitendes methodisch-didaktisches Unterrichtsmaterial an. Die Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen des Descartes-Gymnasiums durften mithilfe der Virtual-Reality-Brillen in die Welt des Ozeans abtauchen – und zwar an das australische Great Barrier Reef. Ziel der Expedition war es, den Schülern auf der einen Seite die Schönheit und Vielfalt des Ökosystems Meer am Beispiel eines Korallenriffs bewusst zu machen. Auf der anderen Seite standen auch die Gefährdung und der Schutz dieses Ökosystems im Mittelpunkt. Die Trainerin der Google-Zukunftswerkstatt, Frau Karadag, erläuterte im Vorfeld des Unterrichts den Lehrkräften in einer kleinen Einweisung technisch Wichtiges. Sie brachte die erforderliche Ausrüstung mit, ein Tablet für die Expeditionsleitung sowie Cardboards und Smartphones für die Schülerinnen und Schüler. Cardboards sind die günstigen Varianten der VR-Brillen. Es handelt sich um eine Konstruktion aus Pappkarton und Linsen, in die ein Smartphone eingelegt wird. Über diese Brillen lassen sich dann 360°-Aufnahmen in 3D betrachten, sodass der Eindruck entsteht, man sei am Ort des Geschehens. Die zahlreichen angebotenen Expeditionen befassen sich übrigens nicht nur mit geographischen Themen, sondern sind zum Beispiel auch in den Fächern Geschichte, Biologie oder Kunst einsetzbar. Bauwerke und Berge können bestiegen, in Ozeane kann abgetaucht, ins Innere von Vulkanen und Pyramiden und sogar ins Innere des menschlichen Körpers geblickt werden.

Google Expeditions

Im Unterricht können solche Tools, wenn sie gezielt zum Einsatz kommen, durchaus einen visuellen Erlebnis-Mehrwert darstellen. Wenn auch – oder gerade weil die Gestaltung des Unterrichts mit der App zunächst recht einfach und unkompliziert erscheint, darf dennoch nicht außer Acht gelassen werden, dass – wie bei anderen Lehr- und Lerninhalten auch – auf eine sorgfältige Quellenprüfung nicht verzichtet werden sollte.

(Text: Wolfgang Kulzer; Fotos: Julia Abspacher, Christian Eschner)