Schulspiel Unterstufe 2017
- So wie die anderen!? -

Zwei Stücke übers Anders-Sein

„Glaubst du vielleicht, das ist einfach mit dir? Deinetwegen kann ich nicht sein wie die anderen. Immer kommst du mir in die Quere. Guck dir die anderen an- die haben alle eine ordentliche Phantasie. (...) Eine Phantasie, die sich bändigen und kontrollieren lässt, die sich nicht plötzlich selbstständig macht (...) (Johanna aus „So wie die anderen" zu ihrer Phantasie)

In den beiden Stücken der Inszenierung im Schuljahr 2017/18 drehte sich alles um Jugendliche, die von den „Normalen" gesagt bekommen, dass sie einfach unnormal und deswegen völlig unmöglich sind.

 Ein Mädchen träumt sich in immer neue Welten, ein Junge spricht nicht mehr, um sich vor der Neugierde der anderen zu schützen.

Da tauchen Jungen auf, die jeweils einen besten Freund haben- ein Board und einen Eimer. Eine Wolkenguckerin betrachtet lieber die Wolken und unterhält sich mit einem Jungen, als dass sie das Bespaßungsprogramm ihrer Eltern absolviert. Vor den verbalen Attacken seiner Eltern schützt sich ein anderer Junge mit einem Eimer, den er auf dem Kopf trägt. Was zunächst widersinnig und abnormal erscheint, hat bei genauerem Betrachten seinen jeweils eigenen Sinn.

 

   

 

Nichts ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Die talentierte Geigerin ist genervt vom Leistungsdruck ihres Umfelds, die Gelassenheit der coolen Mitschülerin ist das Resultat der Vernachlässigung durch die Mutter. Bei der Beschäftigung mit diesen beiden Stücken beschleicht einem langsam der Eindruck, dass die vermeintlich Andersartigen die eigentlichen Normalen sind, und die scheinbar Normalen nur normal erscheinen, weil sie in der Mehrheit sind.

Auf den zweiten Blick sprechen die Stücke aber auch von den Lebensumständen heutiger Jugendlicher. Was muss ein junger Mensch alles an Erwartungen erfüllen, um wertgeschätzt zu werden? Was kann und darf er auf keinen Fall? Was, wenn er sich gängigen Vorstellungen entzieht?

 

 

 

Was wäre, wenn jeder so ist, wie er sein möchte? Was wäre, wenn die „Komischen" sich zusammentun und merken, dass jeder irgendwie komisch ist. Am meisten vielleicht sogar die „Normalen".