"Les héritiers" oder "Die Schüler der Madame Anne"

Französisches Kino für die 9., 10. und 11. Klassen

Am Dienstag, den 4. Juli 2017 hatten 125 SchülerInnen die Gelegenheit, sich den französischen Film "Die Schüler der Madame Anne", ein Schul-Drama von Marie-Castille Mention-Schaar aus dem Jahr 2014 anzuschauen.

In der Filmgeschichte gab es ja schon manchen Lehrer, der seine Schüler in besonderer Weise inspiriert hat. Man denke nur an Robin Williams mit seinem Club der toten Dichter, Monsieur Mathieu mit seinem Knabenchor oder auch Zeki Müller in „Fuck ju Göhte". Das Besondere an "Die Schüler der Madame Anne" ist jedoch, dass er auf einer wahren Geschichte basiert.

Hauptfigur ist die Lehrerin Anne Gueguen, die am Gymnasium Léon Blum Geschichte unterrichtet. Das Gymnasium befindet sich im Pariser Vorort Créteil, einem sozialen Brennpunkt der Stadt. Die Lehrerin steht also einer spannungsgeladenen Multi-Kulti-Schülerschaft gegenüber, die ihre Null-Bock-Attitüde zur Schau trägt, wohlwissend, dass sich in der Welt dort draußen sowieso niemand für sie interessiert.
Die ambitionierte Madame Anne will ihren Schülern nun zeigen, dass sie keinesfalls nur ein hoffnungsloser Haufen ohne Zukunft sind und meldet sie bei einem angesehenen, landesweiten Wettbewerb an, dessen Thema Kinder und Erwachsene im System der nationalsozialistischen Konzentrationslager ist. Anfangs sind ihre Schüler von dieser Idee nur wenig begeistert, als sie jedoch mit einem Überlebenden des Holocausts sprechen, beginnen sich die eigentlich schwierigen Jugendlichen nicht nur für das Thema zu interessieren, sondern auch die Einstellung zu ihrem eigenen Dasein und zum Leben im Allgemeinen grundlegend zu verändern. Madame Gueguen ist von Anfang davon ausgegangen, dass mehr in dem jungen Muslim Malik, dem stillen Théo oder der aggressiven Mélanie steckt und versteht es, sie zu Höchstleistungen zu bringen. So kommt das Ende nicht überraschend, nämlich dass ausgerechnet diese Chaotenklasse des Gymnasiums Léon Blum in Créteil den begehrten Preis gewinnt. Der sehr ruhig erzählte Film, der Schule im wahrsten Sinne als Bildungsort zeigt und Hoffnung macht auf ein respektvolles Miteinander der Kulturen und Religionen, hat auch unsere SchülerInnen angerührt.