Exkursion der 8. Klassen zum Kinopalast Neuburg

Am 02. April 2014 besuchten die Klassen 8b und 8d im Rahmen des Geographieunterrichts mit ihren Lehrern, Herrn Lagleder und Herrn Kulzer, den Dokumentarfilm „Bottled Life“ im Kinopalast Neuburg.

Wie verwandelt man Wasser in Geld? Es gibt eine Firma, die das Rezept genau kennt: Nestlé. Dieser Konzern dominiert den globalen Handel mit abgepacktem Trinkwasser.

Das am häufigsten verkaufte Flaschenwasser der Welt, „Nestlé Pure Life“, stammt in den meisten Herstellungsländern aus Grundwasser oder wird direkt aus Trinkwasserversorgungen entnommen. Der Schweizer Journalist Res Gehriger macht sich auf, einen Blick hinter die Kulissen des Milliardengeschäfts zu werfen.

Die folgenden Fragen wurden von den beteiligten Schülerinnen und Schülern beantwortet.

Welche zentralen Fragen werden im Film gestellt? Welche Probleme werden aufgezeigt?

Es wird der Frage nachgegangen, woher Nestlé das Wasser für die Vermarktung hat. Ist der Konzern kaltherzig? Was könnten die Gründe sein, warum Nestlé keine Interviews oder Betriebsbesichtigungen zulässt? Ist es vertretbar, dass Wasser zum Teil zu billigsten Preisen gewonnen wird und für teures Geld weiterverkauft wird?

Wie gehen der Regisseur und der Journalist Res Gehriger bei den Recherchen vor?

Nach einer Internetrecherche über Nestlé macht sich der Journalist auf, um sowohl die Konzernzentrale in der Schweiz sowie die Länder USA, Pakistan und Nigeria zu besuchen und dort die Tätigkeiten der Firma genauer unter die Lupe zu nehmen. Nachdem die Firma Interviews strikt ablehnt, werden für den Film diesbezüglich nur Materialien aus dem Internet und von öffentlichen Auftritten des Konzernchefs Peter Brabeck genutzt.

Warum verweigert der Konzernchef die Zusammenarbeit mit dem Filmteam?

Peter Brabeck äußerte sich mit den Worten, es sei der falsche Film zur falschen Zeit. Da der Journalist bei allen Nestlé-Standorten vor verschlossenen Türen stand, kann wohl davon ausgegangen werden, dass der Konzern sich dessen bewusst ist, dass seine Vorgehensweisen zum Teil kaum zu rechtfertigen sind.

Was ist Peter Brabecks Haltung zum Thema Wasserversorgung und wie begründet und rechtfertigt er sie?

Nach seiner Meinung ist Wasser ein Nahrungsmittel, mit dem man Handel betreiben kann. Er begründet dies mit der Aussage, dass auch mit allen anderen Nahrungsmitteln Handel betrieben wird; Wasser solle da keine Ausnahme sein.

Was sind laut Peter Brabeck die Hauptprobleme der weltweiten Wasserversorgung?

Der Firmenchef von Nestlé sieht die Politik der Entwicklungsländer als Ursache für die Probleme bei der Wasserversorgung. Die Regierungen seien nicht fähig, den Menschen frisches und sauberes Trinkwasser zur Verfügung zu stellen. So sei es nötig und sinnvoll, dass das Trinkwasser von Unternehmen aus der Erde gepumpt, aufbereitet und vermarktet wird. Des Weiteren erwähnt Brabeck, dass auch die Landwirtschaft verantwortlich für den Wassermangel ist, da dort viel Wasser verbraucht und auch verschwendet werde.

Wie geht Nestlé vor, um Zugang zu Wasserquellen zu erhalten, und was sind die Gegenleistungen an die Gemeinden und Staaten?

Um zu neuen Wasserquellen zu gelangen, kauft (oder pachtet) Nestlé Grundstücke, z.B. in den Vereinigten Staaten, unter denen sich Quellen befinden. Dort wird dann das Wasser äußerst preiswert an die Oberfläche gepumpt und in der Fabrik mit einem künstlichen Mineralienmix versehen. Als Gegenleistung für die Gemeinden, in denen Nestlé Wasser gewinnt, fördert die Firma Schulen und Sportvereine, außerdem werden Arbeitsplätze geschaffen. Oftmals wird Nestlé als „guter Nachbar“ dargestellt. Jedoch fördert Nestlé nicht alle Gemeinden und zeigt sich in Entwicklungsländern wie Pakistan oder Nigeria in der Regel nicht so kooperativ. Hier wird den Bewohnern durch Nestlé der Zugang zu sauberem Trinkwasser erschwert, da durch die massive Förderung der Wasserspiegel sinkt.

In welchen Punkten kann der Film kritisiert werden?

Der Film berichtet unserer Meinung nach etwas einseitig; auf die Gründe für das Handeln des Konzerns Nestlé wird nur teilweise eingegangen. Allerdings ist die Schuld dafür nicht dem Filmteam zuzuschreiben, da sich Nestlé nicht gegen die Vorwürfe zur Wehr setzt. So sagt Peter Brabeck lediglich, es sei der falsche Film zur falschen Zeit.

(Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 8b und 8d)