Hofkirche "Unserer Lieben Frau"

Zeittafel:

  • vor 1000 Bestehen der Pfalzkapelle St. Maria an der Stelle der Hofkriche Neuburg/Donau
  • um 1000 Gründung des Benediktinerklosters durch Herzog Heinrich IV. von Bayern
  • Mitte des 15. Jhdt. Errichtung der Pfarrkirche "Unserer Lieben Frau"
  • 1557 Umwandlung der Pfarrkirche in eine protestantische Kirche unter Ottheinrich
  • 1585 Einsturz des Kirchenturms
  • 1599 - 1602 Wiederaufbau des Turmes unter Philipp Ludwig und seinem Sohn Wolfgang Wilhelm
  • 1./2. März 1602 Einsturz des Turmes ->Anlass zur Enstehung einer neuen Stadtlandschaft unter Philipp Ludwig
  • 1607 - 1615 Bau der heutigen Kirche nach (protestantischen) Plänen des kaiserlichen Hofmalers Josef Heintz;
  • 1614 Umwandlung in eine katholischen Jesuitenkirche unter Fürst Wolfang Wilhelm --> Veränderung der Innenausstattung; als Vorbild diente die Münchner Jesuitenkirche St. Micheal
  • 1616 Stuckierungen von den Gebrüdern Gian Antonio und Pietro Castelli
 Stuckdecke in der Hofkirche Innenraum der Hofkirche Hofkirche

 

  • 1617 Vollendung des Hochaltarbildes "Das Große Jüngste Gericht" von Peter Paul Rubens (Heute befindet sich das Bild in der Alten Pinakothek in München)
  • 21.10.1618 Weihe der Hofkirche
  • 1620 Altarbilder der zwei Seitenaltäre von Rubens
  • 1624 Fertigstellung des Turmes wegen Steinmangel; Es kam zu Verzögerungen, da es einerseits an Steinen mangelte und andererseits sich die beiden "Baufirmen" nachts gegenseitig die Steine stahlen. Die Steine stammten später von der Alten Burg.
  • Fertigestellung der bis heute erhaltenen Fassaden im Westen und am Turm durch Johann Allerthal und Antonio Serro.
  • 1969 - 1983 Komplettrenovierung
  • 2007/08 Sanierung des Dachstuhls
  • 2009/10 Sanierung der Fassade und des Turms

 

 Die Hilarius Legende

"Eine Besonderheit ist das Santhilarigrab. Der Legende nach war der Heilige Hilarius angebliche Kanzler von Kaiser Heinrich II. und Bischof in Ungarn [...]. Die Legende berichtet, der Papst habe den Bischof Hilarius bei der Einberufung einer Vielzahl von Kadinälen und Bischöfen zu einer Kirchenversammlung in Rom bewusst ausgeschlossen, weil er Zweifel an seiner Rechtgläubigkeit hatte. Hilarius machte sich trotzdem mit anderen hohen Geistlichen auf den Weg nach Rom. Vom Erscheinen des Hilarius überrascht, verbot der Papst ihm, sich wie die anderen zu setzen. Hilarius blieb eine Weile stehen, setzte sich aber dann auf den Boden, woraufhin der Papst die Versammlung verlies und Hilarius befahl, solange sitzen zu bleiben  bis er zu einem Urteilsspruch zurückkehre. Plötzlich habe sich das Stück Boden, auf dem Hilarius saß, so gehoben, dass er alle überragte. Gerechtfertigt durch dieses Wunder wollte die Bischofversammlung  Hilarius die Papstwürde übertragen, was er aber ausschlug und nach Ungarn zurückkehrte. Nach seinem Tod soll der Leichnam Hilarius auf ein Schiff gebracht worden sein, das dann von selbst Donauaufwärts bis Neuburg geschwommen sei und am Fuß des Klosterberges anlandete; hierauf sei der Bischof Hilarius in der Klosterkirche begraben worden. " (in "Hofkriche Neuburg an der Donau" von Reinhard H. Seitz S. 19 nachzulesen)

 

Eine pochende Legende aus der Neuburger Hofkirche

Wie es damals so üblich war, wurde einst das Herz des Herzogs Wolfgang Wilhelm als Reliquie in einer Kapsel in der Fürstenkruft beigesetzt. Angeblich, so heißt es zumindest, schüttelten Messknaben die Kapsel, woraufhin ein klapperndes Geräusch zu vernehmen war. Man sagte sich, das Herz des einstmaligen Herzogs habe wieder zu pochen begonnen.

 

Die Madonna

Die Madonna, die jährlich viele Pilgerer auf ihren Wallfahrten bewundern, stammte einst aus einer Eiche. Sie wurde vermutlich von einem Einsiedler geschnitzt und blieb zunächst unentdeckt, so dass sie wieder in den Baum einwuchs. Bei Fällarbeiten entdeckte man die Schnitzerei,welche schließlich in der Neuburger Hofkirche ihren Platz fand.

 

Warum die Hofkirche "Unserer Lieben Frau" so heißt, wie sie heißt

Den Titel Hofkriche trägt die Nachfolgerin der einstigen Kloster- und Pfarrkirche "Unserer Lieben Frau" zurecht, nicht nur, weil in ihrer Fürstenkruft sechs Angehörige des Fürstenhauses Pfalz Neuburg und Verwandte ruhen, sondern weil sich die Neuburger Fürsten dieser Kirche zu ihrer Lebzeiten stets verbunden fühlten - die verschiedenen Wappendarstellungen am Hochaltar wie über dem Eingang geben ein beredtes Zeugnis.

 

 Das Gemälde "Himmelfahrt Mariens"

Himmelfahrt Mariens Ausschnitt aus Himmelfahrt Mariens Ausschnitt aus Himmelfahrt Mariens

 

Das Gemälde "Himmelfahrt Mariens" von Paul Bock im Jahr 1653 ist in der Fürstenlouge zu finden. Besonders an diesem Bild ist, dass sich in den Zügen der Heiligen, der Maler und seine Auftragsgeber erkennen lassen. Wie nicht schwer zu erkennen ist, musste das Bild sowie die Holzleiste an die Wandgröße der Fürstenlouge angepasst werden.

 

GlockeDie Kirchturmglocken

Die Glocken des Kirchturms wurden im Zweiten Weltkrieg abmontiert, um sie einzuschmelzen und daraus Kriegsmonition herzustellen.

 

 

 

 

 

Und zu guter Letzt ...

MessgewänderKurioses

Angeblich wollten sich vermögende Damen Messgewänder für einen Künstlerball ausleihen. Dies wurde jedoch abgelehnt.

 

 

 

 

 

 

 

 

Quellen:

  • "Hofkirche Neuburg an der Donau" von Reinhard H.Seitz
  • Kirchenführung mit Hr. Anton Sprenzel

 

Mit freundlicher Unterstützung von Hr. Anton Sprenzel.

Eva Edler, Corinna Fürst Q12