"Berühmte" Persönlichkeiten

Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen Menschen vor, die zumindest einen Teil ihrer Schulzeit am Descartes-Gymnasium verbrachten und in ihrem weiteren Leben auf die eine oder andere Weise zu Berühmtheit gelangten.


 

Bernd Eichinger

deutscher Filmproduzent, Drehbuchautor und Regisseur

 

Bernd EichingerLebensdaten:

  • * 11. April 1949 in Neuburg an der Donau
  • † 24. Januar 2011 in Los Angeles


 

Familie:

  • 1 Schwester (Monika)
  • Vater: Manfred Eichinger (geb. 1918, Landarzt und Geburtshelfer)
  • Mutter: Ingeborg Eichinger (geb. 1921 bis 1942 Lehramtsstudium in München; später Arzthelferin, Buchhalterin und Sekretärin in der Praxis ihres Mannes)

 

Schulzeit:

  • Sommer 1955 – 1960: Volksschule Rennertshofen
  • 1960 - 1962: Besuch der Oberschule Neuburg an der Donau
  • 1962 - 1968: Besuch des Internats in Deggendorf
    => Sänger und Gitarrist in der Schülerband The Fighters
  • 1968 - 1970: Besuch des Erasmus-Grasser-Gymnasium in München-Laim

 

Studium:

  • Ursprünglich: Studium der Germanistik, Geschichte und Theaterwissenschaft
  • 1970 – 1973: Studium an der Hochschule für Film und Fernsehen in München
  • 1974: Abschluss des Studiums als Regisseur und Produzent

 

Privatleben:

  • 1968 - 1983: Beziehung mit Sabine Eichinger (zufällig der gleiche Name)
    => Herbst 1981: gemeinsame Tochter Nina Eichinger
  • 8 Jahre lang:  Beziehung mit Barbara Rudnik
  • 1993 – 1998: Beziehung mit Katja Flint
  • 1998 – 2003: Beziehung mit Corinna Harfouch
  • 4 Jahre lang: Beziehung mit Hannelore Elsner
  • 2006: Heirat mit der PR-Expertin Katja Hofmann

 

Berufliche Karriere:

  • Sommer 1972: Praktikum bei der Bavaria in München-Geiselgasteig
  • 1973: freier Produktionsleiter in Wien
  • 1974: Gründung einer eigenen Produktionsfirma in München (Solaris Filmproduktion GmbH)
  • 1979: Geschäftsführer der Produktionsfirma Constantin-Film
  • 1999 – 2001: Vorstandsvorsitzender der Produktionsfirma Constantin-Film
  • 2003: Vorsitzender des Aufsichtsrates der Constantin Film AG

 

Werkeliste (Auswahl):

  • 1972: Canossa (erster eigener Film an der Hochschule)
  • 1974: Weihnachtsmärchen (Hauptrolle: Bernd Eichinger)
  • 1975: Uraufführung der „Falschen Bewegung“ (Produzent)
  • 1977: Die Konsequenz
  • 1977: Hitler. Ein Film aus Deutschland
  • 1977: Stunde Null (Produzent)
  • 1978: Taugenichts (Executive Producer)
  • 1979: Geschichten aus dem Wienerwald (Produzent)
  • 1981: Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo
  • 1984: Die Unendliche Geschichte
  • 1986: Der Name der Rose (Produzent)
  • 1989: Letzte Ausfahrt Brooklyn (Produzent)
  • 1993: Das Geisterhaus (Produzent)
  • 1994: Der bewegte Mann (Produzent)
  • 1996: Das Mädchen Rosemarie (Drehbuch, Regie und Produzent)
  • 2001: Der Schuh des Manitu (Co-Produzent)
  • 2001: Nirgendwo in Afrika (Co-Produzent)
  • 2002: Nackt (Produzent)
  • 2004: Der Untergang
  • 2006: Das Parfüm – Die Geschichte eines Mörders (Drehbuch, Co-Autor und Produzent)
  • 2008: Der Baader Meinhof Komplex (Drehbuch und Produzent)
  • 2011: Die Superbullen (Produzent)

 

Auszeichnungen (Auswahl):

  • Deutscher Filmpreis:
    1975, 1977, 1978/79, 1980, 1986/87, 1993/94, 1994/95, 2001/02, 2003, 2006/07, 2010
  • Bayerischer Filmpreis:
    1984, 1989/90, 1993/94, 2001/02, 2002/03, 2004/05, 2008/09
  • Bambi:
    1984, 1986/87, 1994/95, 2004/05, 2006/07
  • Oscar(-Nominierung):
    2002/03, 2004/05, 2008/09
  • Weitere:
    5x Jupiter, 2011: Goldene Kamera, 2011: Stern auf dem Boulevard der Stars in Berlin

 

Leben/Leistungen am Descartes Gymnasium:

Bernd Eichinger war, wie seine Schwester Monika Eichinger, Schüler des Descartes Gymnasium. Eichinger machte sich in seiner neuen Schule rasch beliebt und wurde in der 5. Klasse zum Klassensprecher gewählt. Selbst an den Noten in den Fächern Sport und Musik war nichts auszusetzen. Nach 2 Jahren verließ er jedoch das Descartes Gymnasium und wechselte an das Internat in Deggendorf.

 

Quellen:

 

 Eva Edler und Anna Hirschbeck, Q12


 

Ludwig Ganghofer

deutscher Schriftsteller

 

Lebensdaten:

  • * 7. Juli 1855 in Kaufbeuren
  • † 24. Juli 1920 am Tegernsee

 

Ludwig Ganghofer 1899Familie:

  • 4 Geschwister
  • Vater: August Ganghofer; bis 1859 Forstamtsaktuar in Kaufbeuren, dann Revierförster in Welden, später Forstrat in München
  • Mutter: Karolina Ganghofer, geb. Louis
    (Rufnamen: Charlotte oder Lotte)

 

Schulzeit:

  • Volksschule Welden
  • 1866 – 1869 Besuch des Internats in Neuburg/Donau
  • 1869 – 1872 Besuch des Realgymnasiums in Augsburg
  • 1872 – 1873 Besuch des Gymnasiums in Regensburg

 

Ausbildung:

  • ab 1873 als Volontär bei der Maschinenfabrik Riedinger in Augsburg

 

Militärdienst:

  • bis 1876 in Würzburg und München

 

Studium:

  • 1876 – 1879 zunächst am Polytechnikum in München, dann Studium der Literaturgeschichte und Philosophie in München, Berlin, Leipzig
  • 1879 Promotion in Leipzig

 

Heirat:

  • 1882 mit der in Wien tätigen Sängerin und Schauspielerin Rosa Charlotte Engel
    (Rufname: Kathinka)
  • Kinder: 2 Töchter und Zwillinge (Junge, Mädchen)

 

Berufliche Karriere:

  • 1881 – 1882: Theaterdichter und Dramaturg am Wiener Ringtheater
  • 1882 – 1886: Schriftsteller und Journalist in Wien
  • 1886 – 1891: Kulturredakteur beim „Wiener Tagblatt“
  • 1891 – 1915: Schriftsteller, 1893 Umzug nach München
  • 1915 – 1917: Kriegsberichterstatter
  • 1917 – 1920: Schriftsteller, 1919 Umzug an den Tegernsee

 

Übersicht einzelner Werke:

Viele Werke Ganghofers greifen Geschehnisse aus der Geschichte Berchtesgadens auf, wo er sich regelmäßig aufhielt. Seine Heimatromane haben Ganghofer schon zu Lebzeiten den Ruf des „Heile-Welt“ – Schreibers eingebracht. Nicht selten sind seine Werke, die meist vom Leben einfacher, tüchtiger, ehrlicher Leute handeln, als Kitsch bezeichnet worden.

  • 1880: Schauspiel: „Der Herrgottsschnitzer von Ammergau“
  • 1881: Dramaturg vom Wiener Ringtheater
  • Freier Mitarbeiter des Verlags „Gartenlaube“
  • 1883: „Der Jäger von Fall“
  • 1886 – 1891: Feuilletonredakteur des „Wiener Tagblatts“
  • 1896: „Schloss Hubertus“
  • 1899: Heimatlustspiel: „Das Schweigen im Walde“
  • 1904: Roman: „Der hohe Schein“
  • 1905: „Der Mann im Salz“
  • 1908: Lustspiel: „Waldrausch“
  • 1909 – 1911: dreibändige Autobiographie „Lebenslauf eines Optimisten“
  • 1914: Kriegsgedichte: „Eiserne Zither“ und „Neue Kriegslieder“
  • 1915: Bericht: „Reise zur deutschen Front“
  • 1917: Einakter: „Neue Blüte“, „Die Depesche“, „Das falsche Maß“
  • 1918: „Das große Jagen“
  • 1921: „Lebenslauf eines Optimisten“ – Autobiographie in 4 Bänden

 

Leben/Leistungen am Descartes Gymnasium:

Ludwig Ganghofer wollte eigentlich gar nicht studieren. Er wollte viel lieber Schlosser, Fischer oder Jäger werden. „Nur nicht fort von Welden, nicht fort aus dem Walde, nicht hinein in die Stadt!“

Bei dem mageren Beamtenlohn fiel es seinem Vater schwer, vier Kinder zu ernähren. Deshalb schickten seine Eltern Ludwig nach Neuburg in das reiche Seminar.

Wenn Ludwig sich als fleißiger Schüler erwies, erhielt er wegen guter Führung und entsprechenden Noten einen Freiplatz. So würden seine Eltern für Unterkunft, Bildung und Verpflegung nichts bezahlen müssen.

Ganghofer war von 1865 bis 1869 Seminarist in Neuburg an der Donau. Ein angenehmer Schüler war er jedoch nicht. Oft trieb ihn sein Unfleiß und seine Ungezogenheit zum Rektor. Er war ein Schüler, der sich von Anfang an gegen Ordnung und Recht weigerte. Ganghofer erhielt zudem wegen seines auffallenden Verhaltens wenig Lob von den Lehrern. Im Gegenteil er wurde oft wegen seiner Untaten bestraft. Einmal wurden im sieben Tage Arrest ohne Nahrungsaufnahme erteilt. Selbst in eine Schlägerei war er verwickelt, in der er seinem Mitschüler die Nase blutig geschlagen hat.

Doch seine Begabung blieb nie versteckt. Die Lehrer erkannten stets sein Talent. Die letzte Bemerkung zum Abschluss der Neuburger Schulzeit beginnt sogar gut.

Zum Lernen bzw. Studieren musste sich Ganghofer regelrecht quälen. Er zeigte keine große Begeisterung gegenüber der Schule bzw. dem Unterricht. Vielmehr begeisterte ihn der Schulgarten, indem er sich mit seinen Freunden und Klassenkameraden austoben konnte. Es war auch der Schulgarten, der ihm seine Sehnsucht nach dem Wald, zumindest teilweise, stillte.

Insgesamt lässt sich sagen, dass es Ludwig Ganghofer nie an Begabung, sondern eher an Unfleiß und Interesse fehlte.

 

Ludwig Thoma über Ganghofer:

Einer der besten Freunde Ganghofers war Ludwig Thoma. Zwar wusste er um die Grenzen seiner literarischen Begabung, doch er schätzte in ihm vor allem den Freund, der zu den wenigen gehörte, mit dem er sich über persönliche Fragen aussprechen, dem er von seinen Sorgen ebenso wie von seinen Arbeiten und Plänen erzählen konnte. Der unerwartete Tod erschütterte ihn.

„In Ganghofer ist ein braver, edler Mensch hingegangen, ein treuer Freund, ein furchtloser Mann. Unsere Väter haben sich gekannt und geschätzt. Ich selber bin ihm erst 1902 begegnet, aber wir schlossen rasche und dauernde Freundschaft, die in 18 Jahre nie getrübt war. Die 12 Jahre Altersunterschied machten ihn zum Vertreter einer anderen Zeit, mit anderen künstlerischen Zielen.

 

Quellen:

 

 Eva Edler und Anna Hirschbeck, Q12


 

Gebhard Himmler

„Der Vater eines Massenmörders“

 

Lebensdaten:

* 1865

† 29. Oktober  1936

 

Familie HimmlerFamilie:

  • Eltern: Johann und Agathe Himmler
  • Heirat: Anna Maria Heyder (Münchner Kaufmannstochter)
  • Kinder: Gebhard Ludwig , Heinrich Luitpold (Reichsführer –SS) und Ernst Hermann Himmler

 

Schulzeit:

  • Ab 1878 - 1884 Seminarist am Neuburger Seminar und Absolvierung als Bester seines Jahrgangs
  • Studium: Stipendien wegen hervorragender Leistung in Philosophie, Theologie, Germanistik und in den klassischen Sprachenan der Königlich-Bayerischen Ludwig – Maximilians – Universität in München
  • Nach 4 Jahren: Ablegen des Staatsexamens

 

Werdegang:

  • Privatlehrer im Haus des bayerischen Konsuls in Petersburg
  • Privatlehrer im Hause der Wittelsbacher Dynastie
  • Mitte 1890er Festanstellung am Münchner Wilhelmsgymnasium
  • Festanstellung am Humanistischen Gymnasium in Passau und Landshut, sowie Ludwigsgymnasium in München
  • Schulleiter am Humanistischen Gymnasium in Ingolstadt
  • 1922 Stelle im Direktorat am Münchner Wittelsbacher-Gymnasium
  • 1926 Höchste Stufe eines Gymnasiallehrers „Geheimer Studienrat“

 

Quellen:

 

 Eva Edler und Anna Hirschbeck, Q12


 

Wilhelm Kaltenstadler

 Historiker, Philosoph, Hochschullehrer & Wirtschaftswissenschaftler

 

Lebensdaten:

* 22. September 1936 in Affing bei Augsburg

Heirat: Hermine Kaltenstadler, geb. Biederwolf

 

Schulzeit:

  • Volksschule in Affing
  • Besuch des Gymnasium St. Stephan in Augsburg
  • 1958 Abitur am Descartes-Gymnasium in Neuburg/Donau

 

Studium:

  • Studium in Geschichte, Philosophie, hebräische Kulturwissenschaften, Sprachlehre und Psychologie an derLudwig-Maximilian Universität in München, dann an der Rudolfs-Universität in Wien, sowie an der Universität in Florenz
  • 1966 Promotion im Fach Wirtschaftsgeschichte

 

Beruflicher Werdegang:

  • Bis 1971 wissenschaftlicher Assistent am Institut für Sozialgeschichte und Demographie bei Walter Rubner an derUniversität Regensburg
  • 1972 akademischer Rat für den Bereich „Wirtschaftsgeschichte“ am Institut für Alte Geschichte an derLudwig-Maximilian Universität in München
  • Ab 1974 Lehrbeauftragter für antike Sozial-und Wirtschaftsgeschichte
  • Ab 1977 Erwachsenenbildung mit Kursen zur Ausbildung von Betriebswirten in Steuer, Lehre und Finanzierung
  • Seit 1987 Telekolleg in Ingolstadt im Fach Geschichte
  • Seit 1990 Vorträge zu den Themen Informationsbildung und Globalisierung und Veranstaltungen der UniversitätenPrag und der Braca-Karic Universität Belgrad
  • Mai 1998 Ernennung zum Honorarprofessor im Institut für strategische Studien an der Braca-Karic-Universität Belgrad
  • Seit 2002 im Ruhestand

 

Werkeliste (Auswahl):

  • Zahlreiche Veröffentlichungen zur Wirtschafts-, Sozial-, Kultur- und Ideengeschichte.
  • Neuestes Werk: Frauen – die bessere Hälfte der Geschichte, Ancient Mail Verlag, Groß-Gerau 2008

 

Quellen:

 

Eva Edler und Anna Hirschbeck, Q12


 

Georg Queri

 Dichter, Journalist & Heimatkundler

 

 Lebensdaten:

 * 30. April 1879 in Frieding bei Andechs

  21. November 1919 in München

 

Familie:Georg Queri

  • Vater: Georg Queri
  • Mutter: Pauline Quer
  • Umzug der Familie nach Starnberg

 

Schulzeit:

  • 1885-1892 Werktagsschule in Starnberg
  • Ab 1892 Präparandenschule (derzeitiges Berufsziel: Volksschullehrer); Tragischer Turnunfall mit lebenslangen Folgen
  • Privatunterricht von zwei Starnberger Kaplänen
  • Herbst 1894 Aufnahmeprüfung und anschließender Besuch des Königlich Humanistischen Gymnasiums in Neuburg/Donau
  • 1894 - 1898 Beachtliche Leistungen am des Gymnasium Neuburg/Donau trotz längeren Krankheitsaufenthalten wegen des Unfalls
  • 1898 Abgang vom Gymnasium Neuburg/Donau ohne Abschluss

 

Werdegang:

  • 1902 journalistische Laufbahn als Lokal und Gerichtsreporter bei den »Münchner Neuesten Nachrichten«
  • 1907 Kurzzeitige Arbeit in New York bei der deutschsprachigen »Staatszeitung«
  • Rasche Popularität durch seine Beiträge im »Simplizissimus«, in den »Lustigen Blättern« und in der »Vossischen Zeitung«
  • 1908 Chefredakteur des »Starnberger Land- und Seeboten
  • 1908 - 1919 ständiger Mitarbeiter der Wochenschrift »Jugend«
  • 1909 Aufenthalt im Oberammergauer Verlegerhaus Lang, um Schriften herauszugeben; Begegnung mit Ludwig Thoma
  • 1912 Seine Bände Bauernerotik und Bauernfehme in Oberbayern und Kraftbayrisch, ein Wörterbuch der erotischen und skatologischen Redensarten mit Beispielen aus dem Volkswitz,brachten ihm einen Sittlichkeitsprozeß ein, den er jedoch mit Hilfe seiner Freunde Thoma, Ruederer und Micharl Georg Conrad gewann.
  • 1916 - 1917 Kriegsberichterstatter für das »Berliner Tageblatt«.

 

Werke (Auswahl):

  • 1901 D’Hochzeiterin. Ein oberbayrisches Stück in drei Ereignissen (Drama)
  • 1909 Die weltlichen Gesänge des Egidius Pfanzelter Gidi von Polykarpszell
  • 1909 Die Schnurren des Rochus Mang
  • 1911 Bauernerotik und Bauernfehme in Oberbayern
  • 1912 Der schöne Soldatengesang vom dapfern Kolumbus
  • 1912 Kraftbayrisch (Rechtsstreitigkeiten wegen diesem Werk, die er jedoch mithilfe von Ludwig Thoma und Ludwig Ganghofer erfolgreich durchfechtete)
  • 1913 Bayernbuch. Hundert bayerische Autoren eines Jahrtausends (zusammen mit Ludwig Thoma)
  • 1913 Bayerischer Kalender auf das Jahr 1913
  • 1915 Kriegsbüchl aus dem Westen
  • 1917 Wanderbuch vom blutigen Westen
  • 1917 Der Bayrische Watschenbaum
  • 1920 Der Kapuziner (Roman, unvollendet)

 

 Quellen:

 

Eva Edler und Anna Hirschbeck, Q12


 

Ludwig Thoma

deutscher Schriftsteller

 

Lebensdaten:

  • * 21. Januar1867 in Oberammergau
  • † 26. August1921in Rottacham Tegernsee

Familie: 

  • er hatte 6 Geschwister
  • Vater: Max Thoma, Förster
  • Mutter: Katharina Thoma, geb. Pfeiffer

Schulzeit:Ludwig Thoma

  • 1873 – 1874 : Besuch der Volksschule in Forstenried bei
  • 1874 – 1876 : Besuch der Volks- dann Lateinschule in Landshut
  • 1877: Besuch des Internats in Neuburg an der Donau
    => wenig später: Wechsel an die Studienanstalt zu Burghausen
  • 1879 – 1885 : Besuch des Königlichen Wilhelmsgymnasium in München
  • 1885 - 1886: Besuch der Königlichen Studienanstalt in Landshut
  • 4. August 1886: Thoma erhält das Abitur

 

Studium:

  • 1886 – 1887 : Studium der Forstwirtschaft in Aschaffenburg
    => Aktives Mitglied der Studentenschaft Corps Hubertia
  • 1887 – 1888 : Studium der Rechtswissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität in München
    => Aktives Mitglied im Studentenschaft Corps Suevia
  • 1888 – 1890: Fortsetzung seines Studiums der Rechtswissenschaft in Erlangen
  • August 1892: Promotion zum Dr. jur. in Erlangen

Kriegsdienst:

  • 1914 – 1915: freiwillig als Krankenpfleger in Galizien
  • Erkrankung an der Ruhr
    => Rückkehr in seine Heimat
  • Heirat: 1907 mit der 25-jährigen Tänzerin Marietta di Rigardo, genannt Marion
  • 1911: Scheidung

Berufliche Karriere:

  • 1890 – 1893 : Rechtspraktikant in Traunstein
  • 1894 – 1897 eigene Rechtsanwaltskanzlei in Dachau
  • 1897 – 1899 Umzug nach München mit einer zweiten eigenen Rechtsanwaltskanzlei
  • 1899: fester Mitarbeiter des Simplicissimus
  • 1900: Chefredakteur des Simplicissimus
    => 800 Beiträge für die Zeitschrift, unter dem Pseudonym Peter Schlemihl
  • 1902 – 1903: Reisen durch Europa (Paris, Venedig, Wien,Rom)

 

Übersicht einzelner Werke:

Ludwig Thoma wurde vor allem durch seine ebenso realistischen wie satirischen Schilderungen des bayerischen Alltags und der politischen Geschehnisse seiner Zeit populär.

  • 1895: erste Veröffentlichungen im „Sammler“
  • 1896: Beiträge für die Zeitschrift „Jugend“
  • 1897: Veröfflichung seines ersten Buches „Agricola“ (Bauerngeschichten)
  • 1898: erste Veröffentlichungen in der Wochenschrift „Simplicissimus“
  • 1901: Uraufführung der Komödie „Die Medaille“
  • 1902: Uraufführung der Komödie „Die Lokalbahn“
  • 1903: „Neue Grobheiten“ (Gedichte aus dem Simplicissimus)
  • 1904: „Lausbubengeschichten. Aus meiner Jugendzeit“ (Prosasammlung)
  • 1905: Uraufführung des Schwanks „Der Schusternazi“
  • 1906: „Tante Frieda“ (neue Lausbubengeschichten)
  • 1907: „Kleinstadtgeschichten“ und „Moritaten“
  • 1908: Uraufführung von „Moral“
  • 1909: „Briefwechsel eines bayrischen Landtagsabgeordneten Josef Filser“
  • 1910: Uraufführung des Einakters »Erster Klasse«
  • 1911: Uraufführung des Einakters »Lottchens Geburtstag«
  • 1912: „Jozef Filsers Briefwexel. Zweites Buch“
  • 1913: Veröffentlichung von „Bayernbuch“ zusammen mit Georg Queri (Beiträge von 100 bayrischen Autoren)
  • 1914: „Christnacht“ (Volksstück)
  • 1916: Entstehung von Lustspiele und Erzählungen
  • 1917-1919: Niederschrift seiner „Erinnerungen“
  • 1920: „Leute, die ich kannte“ (Autobiographie)
  • 1921: Autobiographischer Roman „Kaspar Lorinser“ als Fragment

 

Leben/Leistungen am Descartes Gymnasium:

1877/1878 Seminarist in Neuburg

Ende Juni 1877 hieß es in einem Brief an Ludwigs Mutter, er habe das Ziel der zweiten Lateinklasse nicht erreicht. Somit endete seine Zeit in Neuburg schon nach einem Jahr. Besonders treibt ihn sein Unfleiß zu diesem Scheitern.

Als Ludwig in das für begabte Schwabenkinder bekannte Seminar kam, war er erst 10 Jahre alt. Auch hier galt das Prinzip des Freiplatzes. War ein Schüler fleißig und hatte dementsprechend gute Noten, erhielt er einen Freiplatz und die Eltern mussten nichts für den Aufenthalt bezahlen.

Zu seiner Seminarzeit als Schüler erhielt er im Fach Deutsch stets die Note „gut“. In Latein und Mathematik kam er den Anforderungen aber nicht nach. Auffallend ist hier, dass dies aber nicht an seiner fehlenden Begabung lag, sondern vielmehr an seiner Trägheit. Früh erkannte man auch, dass sich Thoma in seiner Art zu Schreiben stets sehr stilsicher war und er somit seine Formulierungen immer auf den Punkt brachte. Seinen in der Schule andauernden Unfleiß legte er aber in den reiferen Jahren ab.

 

Quellen:

 

Eva Edler und Anna Hirschbeck, Q12